Um das Luft-Kraftstoff-Gemisch beim Benzinmotor zum richtigen Zeitpunkt zu entzünden wird eine Zündkerze verwendet. In der Zündspule wird eine Hochspannung erzeugt und über die Zündkabel zur Kerze geleitet an deren Ende der Funken überspringt und das Gemisch im Brennraum entzündet.
Die Technik ist mittlerweile soweit ausgereift, daß trotz Brennraumtemperaturen von mehreren 1000°C die Kerzen unauffällig und zuverlässig arbeiten. Schon zu Zeiten als der Niva entwickelt wurde, war eine Grenznutzungsdauer von 20.000km angegeben. Heutige Zündkerzen können, bei regelmäßiger Kontrolle, deutlich länger verwendet werden.
Bei den längs eingebauten Ladamotoren sind die Kerzen an der linken Motorseite sehr gut zugänglich. Lediglich die vierte (letzte) Kerze ist nicht ganz so gut zu erreichen und der Kerzenschlüssel muss sorgfältig angesetzt werden. Das selbe gilt auch für die erste Kerze bei Motoren mit Zündverteiler.
Schon vor dem Einbau neuer Kerzen wird der Elektrodenabstand überprüft und gegebenfalls eingestellt. Bei den Vergasermotoren 0,5-0,6mm und bei den Einspritzern 0,7-0,8mm. Bei der Durchsicht alle 10.000km wird das Kerzenbild geprüft, der Elektrodenabstand nachgestellt und die Kerze vorsichtig gereinigt. Sollten hierbei Beschädigungen auffallen, ist die Kerze in jedem Fall zu ersetzen. Beim Ausbau sollte unbedingt ein geeigneter Kerzenschlüssel (SW21) verwendet werden, welcher gerade und ohne zu verkanten angesetzt wird. Der Aluminiumzylinderkopf dehnt sich im Betrieb mehr aus als die Zündkerze, mit der Folge, dass sich die Zündkerze festsetzt. Deshalb sollte ein Zündkerzenwechsel grundsätzlich nur bei abgekühltem Motor erfolgen. Es empfiehlt sich, die Kerze erst mal nur wenige Gewindegänge auszudrehen und dann das Umfeld der Kerze zu reinigen. So wird vermieden das Schmutz in den Brennraum fallen kann. Sitzt die Zündkerze sehr fest, so schraubt man sie nur wenig heraus, um eine Beschädigung des Gewindes im Zylinderkopf zu vermeiden. Dann lässt man Öl auf die Gewindegänge tropfen, dreht die Zündkerze wieder hinein und versucht, sie nach einigen Minuten vollständig herauszuschrauben. Das Wiedereinschrauben erfolgt grundsätzlich von Hand und ohne zusätzliche Schmiermittel. Die Kerze wird erst wenn sie fast vollständig eingeschraubt ist mit dem Kerzenschlüssel festgezogen. Die Zündkerzen haben ein Gewinde von 14×1,25. Das Gegengewinde im Zylinderkopf ist aus Aluminium was ein Anzugsmoment von 25-30 Nm ergibt. Im WHB wird ein Wert von 38Nm angegeben. Wenn kein Drehmomentschlüssel zur Hand ist kann man sich auch damit behelfen die Kerze soweit wie möglich von Hand einzudrehen und dann mit dem Kerzenschlüssel eine gebrauchte Kerze um 45°,eine neue Kerze um 90° weiterdrehen.
Auch wenn es immer noch durch einige Köpfe und das Internet geistert, das Idealbild des rehbraunen Kerzenbildes existiert so nicht mehr. Grund dafür sind die heutigen modernen Kraftstoffe mit ihren Additiven. Bevor das Zündkerzenbild beurteilt werden kann, muss man das Kraftfahrzeug ca. 10km fahren. Dabei muss der Motor mit wechselnden Drehzahlen im mittleren Leistungsbereich betrieben werden. Ein längerer Leerlauf vor dem Abstellen des Motors ist zu vermeiden.