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Eigenbau-Interface SPI

Allgemein

Das Steuergerät der Ladas mit Singlepoint-Einspritzung (EURO2) gibt an der Diagnosebuchse auf Anfrage der eingesetzten Software oder Diagnosegeräte sämtliche Sensorwerte und die im Fehlerspeicher hinterlegten Daten aus. Diese Ausgabe erfolgt unverschlüsselt digital mit einer Geschwindigkeit von 8192 Baud im ALDL-Protokoll. Als Pegel liegt bei „high“ (TTL-typisch) 5V-Spannung an.

Will man diese Werte am PC beispielsweise mit EFILive V4 auswerten, genügt ein relativ leicht und preiswert aufzubauendes Interface. Herzstück dieser Schaltung ist entweder ein elektronischer Schaltkreis mit der Bezeichnung „MAX232“ der zur Pegelanpassung für die serielle Schnittstelle des PC dient oder ein USB-TTL-Adapter um das Interface per USB an den Computer anzuschließen.

Das Interface funktioniert technisch auch am Lada Samara Baltic, da dieser ebenfalls ALDL mit 8192 Baud nutzt. Der empfangene Datensatz ist allerdings komplett anders und es gibt aktuell vermutlich noch keine Software, die diesen auswerten kann.


Schaltplan ALDL-RS232-Interface

Version für die serielle Schnittstelle (RS232)

Diese Schaltung setzt einen PC mit serieller Schnittstelle (RS232) voraus, die leider an tragbaren Computern selten wird.

Die Firma Pollin (Elektronikversand) bietet einen preiswerten [http://www.pollin.de/shop/dt/MzY5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/RS232_TTL_Wandler_Bausatz.html Bausatz] an, der für unseren Zweck nur noch durch einen Widerstand (1kOhm) und eine Diode (z.B. 1N4148) ergänzt werden muss. Um am Steuergerät den ALDL-Modus zu wählen ist ein weiterer Widerstand (10kOhm) notwendig.

Dieser Bausatz benötigt noch eine Stromversorgung von 5V. Man kann hier beispielsweise ein altes USB-Kabel nutzen von dem man die stromführenden Adern herausführt.

Die Kommunikation zwischen Computer und Motorsteuergerät findet über eine einzelne Leitung in Hin- und Rückrichtung statt. Es wird also die Diode mit der Kathode (in der Regel durch einen Ring gekennzeichnet) in die Klemme „TXD“ der Platine geschraubt und der Widerstand in die Klemme „RXD“. Die anderen Kontakte der Bauelemente werden verbunden und es wird das Kabel zum Anschluss „M“ der Diagnosesteckdose geführt. Wichtig ist weiterhin der Potentialausgleich zwischen Schaltung und Fahrzeug. Dafür wird ein zweites Kabel von der Masse-Klemme der Platine zu Klemme „A“ der Diagnosesteckdose geführt. Zwischen Klemme „A“ und „B“ wird ein 10kOhm Widerstand gesteckt und das USB-Kabel wird in eine USB-Dose gesteckt (Da es nur um die Stromversorgung geht, muss es nicht zwingend ein Computer sein. Ein Autoradio oder ein Adapter für den Zigarettenanzünder genügen.). Mit diesem Aufbau ist das Interface betriebsbereit.

Vorteile

  • einfache und robuste elektronische Schaltug mit billigen und einfach zu beschaffenden Bauteilen
  • der normale serielle Port des PC kann genutzt werden

Nachteile

  • viele PCs, besonders Laptops, besitzen serienmäßig keinen seriellen Port mehr
  • es wird eine 5V-Spannungsquelle zum Betrieb der Schaltung benötigt

Der Bausatz:

  • hochwertige Platine
  • wenig Bauteile
  • kurze aber ausreichende Anleitung
  • kein IC-Sockel dabei
komplettes RS232-Diagnoseinterface mit USB-Stromversorgung, Diode, Widerstand und Kabel zur DiagnosebuchseInterface samt USB-Stromversorgung am PC angestecktAnschluss an der Diagnosebuchse: Weiß ist die Masseleitung an Klemme A, Schwarz ist die Datenleitung an Klemme M und zwischen A und B steckt der "Modeselect"-Widerstand mit 10kOhm

Version für den USB-Port

USB-TTL-Interface ohne Randbeschaltung Schaltplan fertiges Interface mit Gehäuse, ALDL-Stecker und USB-Verlängerung

Es gibt fertige USB-Module, sogenannte USB-TTL-Wandler, die direkt die Signale des Motorsteuergerätes auswerten können ohne den Umweg über die RS232-Schnittstelle zu gehen. Als zweckmäßig haben sich Module mit dem CP2102-Chip herausgestellt.

Als Randbeschaltung benötigen diese Module auch die Widerstands-Dioden-Kombination am TX und RX-Port wie bei der RS232-Version, den 10kOhm-Widerstand zwischen Port A und B der Diagnosebuchse und die Masseverbindung zur Diagnosebuchse. Eine separate Stromversorgung entfällt.

Auf dem PC wird ein Treiber für das Interface benötigt. Diesen bezieht man auf der [http://www.silabs.com/products/mcu/pages/usbtouartbridgevcpdrivers.aspx Herstellerseite].

Dieser Treiber erzeugt einen virtuellen COM-Port. (z.B. COM7), der dann in der Software auszuwählen ist.

Im Auslieferungszustand arbeitet das Interface nicht mit 8192Baud. Diese Geschwindigkeit muss per Software gesetzt werden. Die Software, die dazu benötigt wird, gibt es unter dem Namen „AN205SW.zip“ ebenfalls auf der Treiberseite. (Ich hatte unter Windows 7 Probleme mit der dort angebotenen Version 2.2, fand aber im Internet auch eine funktionierende [http://www.4dsystems.com.au/downloads/micro-USB/utilities/AN205SW.zip Version 2.3.])

Vorteile

  • es wird kein physikalischer serieller Port benötigt
  • es wird keine separate Stromversorgung benötigt
  • sehr kompakt, einfach aufzubauen

Nachteile

* aufwändigere Konfiguration durch virtuellen Com-Port und Anpassung der Geschwindigkeit


Andere Selbstbaulösungen

Testaufbau eines Diagnosegerätes Durch die standardisierte serielle Übertragung ist es einfach, auch andere Eigenbau-Elektronik anzuschließen. Ein Mikroprozessor ATmega8 mit Display, der mit Bascom programmiert wurde, läuft beispielsweise bereits im Test an einem 21073.

Videolink 1 https://www.youtube.com/watch?v=CR00vRC5iSQ Videolink 2 https://www.youtube.com/watch?v=dXIcQr3GDSk

elektrik/eigenbau-interface_spi.txt · Zuletzt geändert: 2019/04/18 22:10 von nivaadmin

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