rallye:rallye-niva
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rallye-niva [2022/01/01 14:10] – nivaadmin | rallye:rallye-niva [2022/01/01 22:56] – nivaadmin | ||
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Email von Sebastian: | Email von Sebastian: | ||
„Kann losgehen, kannst dir Gedanken um´s Farbdesign machen….ich hab ´nen Käfig bestellt.“ | „Kann losgehen, kannst dir Gedanken um´s Farbdesign machen….ich hab ´nen Käfig bestellt.“ | ||
+ | |||
Nee oder? Er meint es ernst ….wir fahren die ElChott im Niva! | Nee oder? Er meint es ernst ….wir fahren die ElChott im Niva! | ||
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Und in welchem, bitteschön? | Und in welchem, bitteschön? | ||
- | Einschub: Baustellen eröffnen können wir gut. Kurz danach hab ich bald keinen | + | //Einschub: Baustellen eröffnen können wir gut. Kurz danach hab ich bald keinen |
Da war vor, ich glaub bald 3 Jahren, mal ein Anruf, wir könnten einen Singlepointer geschenkt bekommen. Läuft eigentlich, nur manchmal spinnt das Steuergerät. Jasperfarben, | Da war vor, ich glaub bald 3 Jahren, mal ein Anruf, wir könnten einen Singlepointer geschenkt bekommen. Läuft eigentlich, nur manchmal spinnt das Steuergerät. Jasperfarben, | ||
- | ---- | + | {{rallye: |
Also schauen wir uns den Wagen mal genauer an. Wird ja nicht plug& | Also schauen wir uns den Wagen mal genauer an. Wird ja nicht plug& | ||
- | -Schweller und Radläufe müssen geschweißt werden (ok, das ist völlig normal am Niva) | ||
- | - wir brauchen einen Überrollkäfig (ja, das ist zwingend nötig für die Teilnahme, was mich drüber nachdenken lässt, auf was ich mich da eigentlich einlasse) | ||
- | -Stoßdämpfer | ||
- | -höchstwahrscheinlich ´nen größeren oder zusätzlichen Tank | ||
- | -Spritzlappen | ||
- | -Einbaukit für die ExplonaTrackingBox | ||
- | -Tripmaster | ||
- | -„Kleinigkeiten“ | ||
- | Einschub: ….lese jetzt, 15.10. grad nochmal quer…..herrlich naiv…..damals dachte ich tatsächlich, | + | - Schweller und Radläufe müssen geschweißt werden (ok, das ist völlig normal am Niva)\\ |
+ | - wir brauchen einen Überrollkäfig (ja, das ist zwingend nötig für die Teilnahme, was mich drüber nachdenken lässt, auf was ich mich da eigentlich einlasse)\\ | ||
+ | - Stoßdämpfer | ||
+ | - höchstwahrscheinlich ´nen größeren oder zusätzlichen Tank\\ | ||
+ | - Spritzlappen\\ | ||
+ | - Einbaukit für die ExplonaTrackingBox\\ | ||
+ | - Tripmaster\\ | ||
+ | - „Kleinigkeiten“ | ||
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+ | //Einschub: ….lese jetzt, 15.10. grad nochmal quer…..herrlich naiv…..damals dachte ich tatsächlich, | ||
Und was ist mit den Fahrern? | Und was ist mit den Fahrern? | ||
- | -Helme (klar sind Endurohelme da, aber vielleicht will ich ja als Navigator | + | -Helme (klar sind Endurohelme da, aber vielleicht will ich ja als Navigator (Ohgott nächstes Problem) ab und zu mal was knabbern ;o)\\ |
-geeignete Gegensprechanlage (denn flüsterleise sind vielleicht moderne Staubsauger, | -geeignete Gegensprechanlage (denn flüsterleise sind vielleicht moderne Staubsauger, | ||
Und sonst noch so? | Und sonst noch so? | ||
- | -Notration für mindestens eine Aussenübernachtung (gleich mal nach der Fauna in der Sahara ixquicken) | + | |
- | -Schlafsäcke und Zelt | + | -Notration für mindestens eine Aussenübernachtung (gleich mal nach der Fauna in der Sahara ixquicken)\\ |
- | -Wasserkanister | + | -Schlafsäcke und Zelt\\ |
- | -Nutella, Dauerbrot, Nüsse, Trockenfrüchte, | + | -Wasserkanister\\ |
+ | -Nutella, Dauerbrot, Nüsse, Trockenfrüchte, | ||
-ich les immer wieder von Motorradbrillen wegen dem Wind im Sand ;o) | -ich les immer wieder von Motorradbrillen wegen dem Wind im Sand ;o) | ||
- | ---- | + | {{rallye: |
- | ===15.05.2016=== | + | ===15.05.2016=== |
Ok, wie man sieht, habe ich mich tatsächlich erstmal mit dem Design beschäftigt. Eigentlich für die Fahrtüchtigkeit völlig unrelevant. Aber irgendwie doch wichtig. Schließlich möchten wir uns mit dem Auto identifizieren können und außerdem will man sein Auto ja auf den späteren Fotos schnell wiederfinden…….vorausgesetzt, | Ok, wie man sieht, habe ich mich tatsächlich erstmal mit dem Design beschäftigt. Eigentlich für die Fahrtüchtigkeit völlig unrelevant. Aber irgendwie doch wichtig. Schließlich möchten wir uns mit dem Auto identifizieren können und außerdem will man sein Auto ja auf den späteren Fotos schnell wiederfinden…….vorausgesetzt, | ||
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Beide Radkästen sind geschweißt. Jetzt wartet Sebastian | Beide Radkästen sind geschweißt. Jetzt wartet Sebastian | ||
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Auch nicht ganz unwichtig ist ja die Reifenfrage. MT für Geröllwüste , im Sand dann eher wieder die AT. Zweiter Reifensatz kommt nicht in Frage wegen dem Gewicht, nur ein Rad als eiserne Reserve. Liest man in den einschlägigen Foren zum Thema, kommt man, wie ein user aus dem Offradforum zum Fazit: „Am besten, man nimmt ein Pferd….das kann man danach wenigstens noch essen.“ | Auch nicht ganz unwichtig ist ja die Reifenfrage. MT für Geröllwüste , im Sand dann eher wieder die AT. Zweiter Reifensatz kommt nicht in Frage wegen dem Gewicht, nur ein Rad als eiserne Reserve. Liest man in den einschlägigen Foren zum Thema, kommt man, wie ein user aus dem Offradforum zum Fazit: „Am besten, man nimmt ein Pferd….das kann man danach wenigstens noch essen.“ | ||
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Nachdem Sebastian meint: „….dann meld´ uns halt schon an, wir wollen doch fahren…“, | Nachdem Sebastian meint: „….dann meld´ uns halt schon an, wir wollen doch fahren…“, | ||
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Am Wagen geht es nun auch weiter. Die bestellten Schweller sind da. | Am Wagen geht es nun auch weiter. Die bestellten Schweller sind da. | ||
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Seltsame Füllstoffe, | Seltsame Füllstoffe, | ||
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Dazwischen immer wieder Recherche, Erfahrungen einholen, die es ja für den Niva in der Wüste nicht gerade wie Sand in der Sahara gibt. | Dazwischen immer wieder Recherche, Erfahrungen einholen, die es ja für den Niva in der Wüste nicht gerade wie Sand in der Sahara gibt. | ||
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Der Veranstalter teilte bedauernd mit, dass, wenn es nicht bald noch ein paar Anmeldungen gäbe, die Wertungsklasse gestrichen und dafür eine rein touristische Tour durchgeführt würde. Das war jetzt gar nicht in unserem Sinne. Denn obwohl wir keinen Plan haben, ob unser Niva so einen Ritt überhaupt überstehen, | Der Veranstalter teilte bedauernd mit, dass, wenn es nicht bald noch ein paar Anmeldungen gäbe, die Wertungsklasse gestrichen und dafür eine rein touristische Tour durchgeführt würde. Das war jetzt gar nicht in unserem Sinne. Denn obwohl wir keinen Plan haben, ob unser Niva so einen Ritt überhaupt überstehen, | ||
- | Einschub: An die Möglichkeit, | + | //Einschub: An die Möglichkeit, |
Naja, und so kam der Bau erstmal etwas zum Erliegen. Gab ja auch noch die anderen Projekte und Hobbies. | Naja, und so kam der Bau erstmal etwas zum Erliegen. Gab ja auch noch die anderen Projekte und Hobbies. | ||
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Dann die erhoffte Wendung…..die Vortour findet statt! Schön, also weiter ging´s. | Dann die erhoffte Wendung…..die Vortour findet statt! Schön, also weiter ging´s. | ||
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In der Zwischenzeit war auch der Überrollkäfig angekommen. Das Einpassen in den Niva nahm eine gute Woche in Anspruch. Ob´s nun am Käfig oder den Fertigungstoleranzen des Niva lag….? Letztlich konnte aber sogar noch ganz ansprechend die Verkleidung drum herum gebastelt werden und so stützt er nun klargelackt den Innenraum. | In der Zwischenzeit war auch der Überrollkäfig angekommen. Das Einpassen in den Niva nahm eine gute Woche in Anspruch. Ob´s nun am Käfig oder den Fertigungstoleranzen des Niva lag….? Letztlich konnte aber sogar noch ganz ansprechend die Verkleidung drum herum gebastelt werden und so stützt er nun klargelackt den Innenraum. | ||
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Wollte Sebastian mal was anderes als Rost sehen, bestellte er nach und nach das „Zubehör“. | Wollte Sebastian mal was anderes als Rost sehen, bestellte er nach und nach das „Zubehör“. | ||
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Wir haben überall dem Low-budget-Gedanke Oberhand gelassen, wer weiß, ob wir das Auto nach der Tour je wieder fahren wollen. Ansonsten kann man ja nach und nach aufrüsten. | Wir haben überall dem Low-budget-Gedanke Oberhand gelassen, wer weiß, ob wir das Auto nach der Tour je wieder fahren wollen. Ansonsten kann man ja nach und nach aufrüsten. | ||
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===03.08.2016=== | ===03.08.2016=== | ||
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Mittlerweile ist die Teilnehmerzahl auch wieder auf 65 gestiegen. Wie schön, auch wenn wir uns langsam wundern, warum niemand in unserer Klasse, also bei den Serienfahrzeugen nennt ;o) | Mittlerweile ist die Teilnehmerzahl auch wieder auf 65 gestiegen. Wie schön, auch wenn wir uns langsam wundern, warum niemand in unserer Klasse, also bei den Serienfahrzeugen nennt ;o) | ||
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+ | ===12.09.2016=== | ||
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+ | Die GranatE beschäftigte Sebastian weiterhin mit ihren vielfältigen Überraschungen bezüglich Lokalität und Intensität der vorhandenen Roststellen. So wurden zum Beispiel die Region um die Blinker und die Unterkante der Heckklappe zum nervenden Zeitfresser. | ||
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+ | Das gab mir Zeit, die Felgen zu schleifen und zu lackieren und beim Schrauber um die Ecke zum Reifen aufziehen zu bringen. | ||
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+ | Dann war der Zeitpunkt gekommen, sich ernsthaft mit dem Lackieren der Karosse zu beschäftigen. Die Tage Anfang September waren noch gut warm und so nahm ich die Sache endlich in Angriff. Wir sahen das ganz fatalistisch, | ||
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+ | Das Design übernahm ich letztendlich grob von den Entwürfen ganz am Anfang. Die genaue Linienführung entwickelte sich während des Abklebens und durch kleine Patzer, die spontane Richtungswechsel erzwangen. | ||
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+ | Nun sind wir mit der Optik recht zufrieden, nur den recht skurrilen Vorschlag Sebastians, auf das Dach ein großes „H“ zu sprühen müssen wir noch überdenken….. | ||
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+ | In den Trocknungspausen durfte Sebastian wieder ran, verstärkte die Hinterachsaufhängung und spendierte dem Wagen Polyurethanbuchsen. Bessere Stoßdämpfer und neue Federn wurden verbaut. Auch vertieft er sich momentan in den Einbau der Sitze. Immerhin hocken wir mehr als zwei Wochen lang täglich für lange Strecken im Wagen, da schreien Rücken und Gesäß natürlich nach einer intensiveren Beschäftigung mit den Sitzkonsolen. | ||
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+ | ===15.10.2016=== | ||
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+ | Aktuelle Teilnehmerzahl: | ||
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+ | Die Sitze sind mittlerweile eingebaut, genau wie die Mittelkonsole zum „Rallyecockpit“ mutiert ist. Der Öhlkühler tut seinen Dienst, Zusatzscheinwerferchen hocken auf der gekürzten Stoßstange und unterstützen die kläglichen Originalfunzeln. | ||
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+ | Der erste kurze Test neben der Autobahn entlockte mir Geräusche…..nein, | ||
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+ | Die Lösung war zwar wieder zeitaufwendig, | ||
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+ | Leider ergab sich dann doch noch die Notwendigkeit, | ||
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+ | Und wenn wir so auf unsere Liste der noch abzuarbeitenden Dinge schauen, stellen wir fest, dass irgendwie mal wieder das Soll mit dem Ist vertauscht ist. | ||
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+ | Einschub: Dummerweise breche ich mir Anfang Oktober auch noch ´nen Mittelhandknochen (natürlich rechts). Nicht, dass ich jetzt selbstständig den schnell noch nötigen Radlagerwechsel durchführen könnte, aber es wären ja doch genug Handlangerarbeiten zu erledigen, die Sebastian entlastet hätten. Naja, beschränke ich mich halt auf Werkzeug wegräumen, Rumjammern und überflüssige Kommentare…. | ||
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+ | Für die doch nicht unwichtige Frischluftzufuhr hat Sebastian vorn, mittig im Dach eine recht weit zu öffnende Klappe eingebaut. Das Befestigungsmaterial für den vorgeschriebenen GPS-Logger und das Explona-Trackingsystem ist angekommen und wir haben es nach etwas Rumprobiererei an der oberen Strebe des Überrollkäfigs befestigt. So kommen wir bei Bedarf beide ran. Unterfahrschutz ist verbaut, natürlich ging auch das nicht plug´n play. | ||
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+ | Nun steht unter anderem noch der Ausbau im Heck an. Lange haben wir überlegt, was wir überhaupt an Ersatzteilen mitnehmen sollten. Von Freunden haben wir Kisten in verschiedenen Größen bekommen. Nur wie anordnen, dass es Sinn macht, man fix überall rankommt, aber hauptsächlich die wichtigen Sachen in Reichweite sind? Die Gewichtsverteilung im Wagen sollte man vielleicht auch nicht vernachlässigen. Und nicht nur das Ersatzrad und der Kanister müssen stabil befestigt sein. Sonnenblendstreifen fehlt auch noch, die originalen Sonnenblenden korrespondieren nicht mit dem Käfig. | ||
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+ | Rüdiger, ein ElChott-Mitstreiter auf dem Motorrad, nimmt unsere „Wettbewerbsreifen“ in seinem Transporter mit nach Voghera, dort stecken wir dann um und übernehmen dafür ´nen Rucksack mit Klamotten, die er nicht auf die Strecke mitnehmen will. | ||
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+ | Apropos Voghera…..steht ja auch noch die Entscheidung aus, wann wir losfahren. Mit Niva sind wir etwas entschleunigter unterwegs. Zu zeitig starten und dann ewig am Hotel warten wollen wir aber auch nicht. Zudem steht noch nicht fest, ob wir im Rallyehotel | ||
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+ | Einschub einer mail von Sebastian, zum Thema Stirnlampe: | ||
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+ | //„….es ist doch einiges geworden. Zuerst habe ich weisungsgemäß eine | ||
+ | Stirnlampe (und Öl) besorgt. Im Baumarkt einfach die teuerste | ||
+ | mitgenommen und vorhin mal im Dunkeln probiert. Von der Alten wusste ich | ||
+ | noch, dass es keine gute Idee ist beim Einschalten zu schauen wo das Licht | ||
+ | rauskommt. Also auf den Kopf damit und den Knopf gedrückt. Passiert erst | ||
+ | mal nix Spektakuläres, | ||
+ | Ist das nun das Zeichen, dass der Fusionsreaktor gezündet wird? Oder | ||
+ | U-Boot auf Schleichfahrt? | ||
+ | Kopflampe wird aktiviert. Denkt man hier zu lange nach, wird beim nächsten | ||
+ | Knopfdruck einfach alles abgeschaltet und es kehrt die absolute | ||
+ | Dunkelheit zurück. Schaltet man aber mutig weiter, werden drei | ||
+ | Photonenstrahlen gebündelt ausgeworfen, | ||
+ | senkt weil man befürchtet das Garagentor wegzubrennen. | ||
+ | Wenn dann die Lichtsäule ruhig vor sich hin wabert hat man noch die | ||
+ | Möglichkeit das stufenlos zu dimmen. Aber was soll das? Hätte Darth | ||
+ | Vader sein Lichtschwert gedimmt, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt | ||
+ | hätte??? Wenn ich draußen Richtung Nachbarn schaue, fangen da die Hunde an zu | ||
+ | bellen. Hätten die Hühner, würde der Hahn krähen weil er denkt die Sonne | ||
+ | geht auf…..“ Da scheint einer schwer begeistert von seiner Stirnlampe. | ||
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+ | Einschub 2: Eine große Schmach diesbezüglich erleidet Sebastian dann allerdings während der Rallye. Wie die meisten Teilnehmer dort, tragen auch die Jungs vom Bergeteam ihre Stirnlampen fast permanent spazieren. (Mich, weil ich keine trage, erinnern sie im Halbdunkeln aufgrund ihrer Farbgebung an Pandabären.… sehen von Weitem aus wie so kleine Plüschmaskottchen ;o) Als wir dann unsere erste Nacht mit den Bergern verbringen und die Pandas aktiviert werden, schwindet jede Farbe aus Sebastians Gesicht. Niedlich ist anders.... in diesem Lichtschein könnte man glatt ´ne OP durchführen ;o)// | ||
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+ | Die restliche Zeit vergeht rasend schnell und völlig unerwartet überrascht uns der Tag der Abfahrt. | ||
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+ | ===Donnerstag 20.10.2016=== | ||
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+ | Gestern Abend ging das Licht in der Werkstatt erwartungsgemäß erst spät aus. Heut morgen Packen und Einladen, der Niva geht heftig in die Knie. So war das nicht gedacht. | ||
+ | Start vor der Haustür 13:00Uhr, bei ca 7°C und Regen. Die Aufregung hält sich in Grenzen, der Lärm im Wagen nicht. Wir werden uns daran gewöhnen müssen. | ||
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+ | Wir übernachten in Nähe Ingolstadt. | ||
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+ | Freitag 21.10.2016 | ||
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+ | Weiter geht es 7:30 Uhr bei Shitwetter, problemlose Fahrt bis Voghera/ | ||
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+ | Vorher melden wir uns bei Jörg an, kleben die Startnummern und Sponsorenwerbung. Rüdiger ist mit unseren Rädern schon da, also können die auch gewechselt werden. | ||
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+ | Spannend wird es dann mit Piotr und Pawel, im weiteren Verlauf auch durchaus mal liebevoll Lolek und Bolek genannt. Die beiden kümmern sich um das Explona Trackingsystem und den GPS-Recorder. Beides muß nun erstmal richtig befestigt werden, so dass es nicht mehr „moved“, | ||
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+ | Wir erfahren, dass der schweizer BMW-Fahrer noch im Stau steckt und der Servicetruck, | ||
+ | Gespannt beobachten wir die Eintreffenden und knüpfen erste Kontakte. | ||
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+ | ===Samstag | ||
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+ | 9:00Uhr Start nach Genua mit dem ersten Roadbook. Das klappt auch prima bis zum Hafen. Dort werden wir von der Hafenpolizei sehr bestimmend in Richtung Gate 7 geschickt. Wir haben Zweifel, ob das richtig sein kann, denn kein anderes Rallyefahrzeug ist zu sehen. So stehen wir eine geraume, sehr zähe Weile im Niemandsland zwischen hupenden Lasterfahrern und zielstrebig einfahrenden Händlern. Dann kommen wir auf die Idee, doch mal ein Stück nach vorn zu fahren und sehen erleichtert unsere Mitstreiter. | ||
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+ | 05rb | ||
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+ | Dann heißt es warten bei Regen, Sonne, Hagel und Wind. Viel Zeit für erste Gespräche mit den anderen. Neben uns zum Beispiel in der grünen Gazelle die netten Chemnitzer, die während der Rallye mit einem kühlen Radler und kleinem Imbiss aufwarten. Oder die Dresdener, die sich um die Zeitnahme und Auswertung kümmern werden. Langsam treffen auch die restlichenTeilnehmer ein und wir laufen staunend und mit offenem Mund die Reihen ab. Den Niva dann wiederzufinden gestaltet | ||
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+ | 05hafs | ||
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+ | Das Warten zieht sich, 18:00Uhr darf die Rallyegruppe als erste Passagiere auf´s Schiff. Vorteil ist der, dass wir jetzt auf und nicht mehr vor dem Schiff warten dürfen. Da ich noch nie mit Fähre gefahren bin, wird mir nicht langweilig und so verfolge ich gespannt das Treiben auf und neben den Rampen. Italienische und tunesische Händler mit voll beladenen Transportern bestimmen das Bild. Der Chefeinweiser hat zwar einen Fußstellungsfehler aber sonst wohl den Durchblick. | ||
+ | |||
+ | 05scarth | ||
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+ | Meine Hoffnung auf ein Auslaufen im Hellen wird leider nicht erfüllt, die Fähre legt im strömenden Regen und in völliger Dunkelheit ab. Ein letzter Gruß an die Lieben daheim, dann wieder Wartestellung. | ||
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+ | Der Rallyetross hat Hunger. Doch wir dürfen noch nicht ins Restaurant, nein, wir sitzen in der Disco fest und hoffen, dass der Kapitän, der uns eigenhändig begrüßen möchte, auch keinen Bock auf lange Reden hat und sich beeilt. Gefühlt vergehen Stunden, bis er dann endlich mit seiner Gefolgschaft, | ||
+ | |||
+ | Da der Tourismus in Tunesien arg zum Erliegen gekommen ist, ist unsere „Reisegruppe“ schon was Besonderes und das werden wir in den nächsten Tagen immer wieder zu spüren bekommen. Nichts dagegen, wenn ich nicht wieder mit mächtig Kohldampf warten muß…. | ||
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+ | Das Abendessen ist reichlich und lecker, wir lernen Fahrer und Navigatorin eines modifizierten Mitsubishis kennen und essen um die Wette Harissa. Dann verkriechen wir uns bei völlig ruhiger See in die Kabine und testen die spannende Vacuumspülung. | ||
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+ | Sonntag | ||
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+ | Das Frühstück wird jäh unterbrochen, | ||
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+ | Mit Ohrenstöpseln ausgerüstet begeben wir uns dann in den Schaltraum, später noch tiefer in den Maschinenraum. Im Höllenlärm verstehen wir dennoch zum großen Teil, was uns die beiden jungen tunesischen Maschinisten mit äußerster Hingabe erklären. | ||
+ | | ||
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+ | 05slieg | ||
+ | |||
+ | Gegen 15:00Uhr laufen wir in La Goulette ein. Die Abfertigung geht recht fix vonstatten. Hektik entsteht kurz beim Kauf der Tourimarken. Wir wechseln auch gleich noch Geld, 250 € entsprechen ca.600 TND. Bei der Ausfahrt bekommen wir die Fenster nicht schnell genug hochgekurbelt und so landet eine tunesische Flagge im Wagen, die wir zwar nicht wollen, aber dann doch völlig überfordert behalten und dem kleinen Jungen bezahlen. Das Popcorn verweigern wir erfolgreich. Die Flagge stecke ich in die Lüftungsschlitze der C-Säule, sie begleitet uns während ganzen Rallye. | ||
+ | |||
+ | 05udeck1 | ||
+ | |||
+ | Die beginnt jetzt mit der ersten Fahrt nach Roadbook von Tunis nach Mahdia ins Hotel „Palace“. Zum ersten Mal auf afrikanischem Boden bewundere ich die herrliche Landschaft, ärgere mich aber gleichzeitig über den unglaublichen Gestank von brennendem Kunststoff und den Müll, der überall in den Kaktusfeigen im Wind flattert. An den sehr individuell gestalteten Strassenverkehr gewöhne ich mich allerdings recht schnell. | ||
+ | |||
+ | 05zapf | ||
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+ | 19:00Uhr kommen wir im Hotel an. Die Zimmer sind für unseren Geschmack etwas überdimensioniert, | ||
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+ | 05hfenst | ||
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+ | ===Montag 24.10.2016=== | ||
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+ | Schon beim Frühstück läuft der Schweiß in Strömen. Seltsam, hatten doch alle erzählt, dass die tunesische Wärme eine angenehmere als bei uns in D ist. Zum Glück sollten sie Recht behalten, die aktuelle Luftfeuchte war wohl dem vielen Niederschlag der letzten Tage geschuldet. Da am Abend die Zeit zu knapp war, besuchen wir vor der Abfahrt schnell noch das Meer. Viel mehr als Füße naß machen ist allerdings nicht drin, denn wir wollen dem Werkstatt- und Transportservice-LKW noch unsere Ersatzantriebswelle mitgeben, bevor wir dann 8:00Uhr vorm Hotel in die 2. Etappe starten. Mit 490km Gesamtdistanz ist diese nicht zu verachten, außerdem liegen Prolog | ||
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+ | Wir sind gespannt, was uns auf der langen Strecke von Mahdia über El Hamma nach Ksal Ghilane erwarten wird. Die Fahrt gestaltet sich auf den ersten 100km nicht ganz einfach. Dichter Nebel, freilaufende Esel, geschwindigkeitshemmende Asphaltbuckel, | ||
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+ | Gerade rechtzeitig da, um 12Uhr in den Prolog zu starten, hören wir vom Ausfall des slowenischen Teams in ihrem modifizierten Toyota. Getriebeschaden, | ||
+ | Der Prolog verläuft problemlos. Nur 11km auf schottriger Piste. In die darauffolgende Wertungsprüfung starten wir als fünftes Team. Die 210km bis Ksar Ghilane ziehen sich, bald sehen wir den ersten Sand, den da jemand neben die Strasse gekippt zu haben scheint. Die Navigation passt immer noch gut und bald wandelt sich die Strasse in Piste und schliesslich fahren wir in sandigen Spurrillen. Kurz vor Sonnenuntergang, | ||
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+ | Kaum fahren wir über den ersten Dünenkamm, sitzen wir auch schon fast fest, denn irgendwie war der Übergang zum Dünenfahren fließend. Zu allem Überfluß hat uns da auch schon der Sweepertruck eingeholt, der ja bekanntlich das Fahrerfeld vor sich hertreibt. Der Druck steigt. Keine 50m von uns entfernt, entdecken wir die tunesische Rallyefahrerin, | ||
+ | |||
+ | Der Berger fuhr zur Rallyqueen und Sebastian packte der Ehrgeiz. Kann ja auch nicht sein, dass wir gleich am Beginn schon Hilfe brauchen! Er sah sich die Dünen mit reichlich unentspanntem Gesichtsausdruck an…..und fuhr astrein durch die nächste Dünenpassage. Und so kämpften wir uns bis 19:30Uhr durch den Sand, von Düne zu Düne, von GPS-Punkt zu GPS-Punkt. Der Tag war schon lang, die Helme drückten und ich hatte mit einigen Navigationsunsicherheiten meinerseits zu ringen, was die Situation nicht unbedingt entschärfte. Allerdings drifteten wir nie sehr weit vom Kurs ab und fanden immer recht schnell auf die richtige Route zurück und wunderten uns über das tunesische Team, welches uns mehrfach entgegengefahren kam, um dann wieder mit vollem Caracho weiterzufahren. Vielleicht machte der Navigator auch noch nicht so lange seinen Job…. | ||
+ | 06sberg | ||
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+ | Im Dunkeln wurde es immer schwieriger den richtigen Weg zu finden, wir gruben uns kurz vor Roadbookende noch zweimal richtig ein, konnten uns aber mit Sandblechen , Schaufeln und Schnaufen selber befreien…..um dann ganz erstaunt mit großem Jubel am Ziel in Empfang genommen zu werden. Grund war der, dass wir eins von nur zwei Teams waren, die die komplette Strecke mit allen anzusteuernden Wegpunkten gefahren sind. Das hatten nicht nur wir, sondern offenbar auch die anderen uns nicht zugetraut. Ich war mächtig stolz, total knülle und bei Sebastian machten sich auf der Stirn Sorgenfalten breit. | ||
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+ | Denn unsere hektische und teils unkontrollierte Fahrt hatte dem Niva schon ziemlich zugesetzt. Die neu verbauten Polyurethanbuchsen rechts schon stark angegeriffen, | ||
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+ | Wir versuchen erstmal abzuschalten, | ||
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+ | 06KGzelt | ||
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+ | ===Dienstag 25.10.2016=== | ||
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+ | 7;00Uhr klingelt der Wecker, wir quälen uns aus den Schlafsäcken und ich stelle entsetzt fest, dass ich die komplette Waschtasche im Hotel vergessen habe. Absolute Panik….ohne Zahnbürste geht gar nichts! Ausgerechnet jetzt, wo wir reichlich Sand zwischen die Zähne bekommen werden. Großartig Zeit bleibt zum Jammern nicht, denn bald nach dem Frühstück geht es an den Start zum 230km langen Rundkurs um Ksar Ghilane. | ||
+ | |||
+ | Wir blicken relativ entspannt auf den kommenden Tag, Sebastian konnte am gestrigen Abend noch einiges am Wagen richten. Traurig ist allerdings, dass von den vielen eigentlich gemeldeten Teilnehmern nur noch ca. 8 Teams übriggeblieben sind. Das ist recht überschaubar. | ||
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+ | Einschub: Im Rückblick war das mit den wenigen Teilnehmern eigentlich gar nicht so schlimm. Zumindest zwischenmenschlich nicht. Man kam sich näher, die Gespräche waren intensiver, Freundschaften auf Zeit bildeten sich….und keiner, auch die Erfahrenen waren sich zu fein, uns Newbies mit Tipps zu füttern. | ||
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+ | Nach Check des Explonasystems und der Trackingbox geht es am Monument los. Alle sind heiß auf´s Fahren und starten mit dickem Staubschweif. Bei uns klappt das nicht so gut, wir tuckern einfach los ;o) | ||
+ | Es geht über 12 km Piste, dann biegen wir in die Dünen ab, die höher als die gestrigen sind. Es fällt uns schwer, einen für das Auto sinnvollen Weg zu finden und flüssig zu fahren. So beschließen wir nach einigen Wegpunkten, dem Wagen und unserer restlichen Rallyezeit zuliebe, am Rand des Dünengürtels entlangzufahren und den nächstgelegenen GPS-Punkt auf der Piste zu erreichen. Das gibt Strafzeit, doch die nehmen wir in Kauf. Besser, als mit kaputtem Wagen geborgen werden zu müssen. Die Rallye läuft ja auch noch ein paar Tage. | ||
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+ | Die vielen folgenden Kilometer Kamelgras-Hoppeldünen reichen vorerst, um Erfahrungspunkte zu sammeln und sich richtig durchschütteln zu lassen. Wir erreichen problemlos die Piste und folgen nun wieder dem Roadbook auf 120km. Unspektakulär erreichen wir den Ausstiegspunkt. Dort haben wir mit 6 Stunden schon eine Stunde Verspätung zu unserer TTC (timetocontinue) und fahren nun noch 30km über verwehte Pisten in die Oase zurück. Dort hören wir uns unter unseren Mitstreitern um und erfahren, dass der Sand wohl recht schwer fahrbar, weil sehr soft, ist. Wir haben keinen Vergleich und müssen das so glauben. Die Rallyequeen hat Probleme mit dem Wagen und der Motorradfahrer fährt auf Sparflamme. | ||
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+ | 06duengelb | ||
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+ | Am späten Nachmittag legt sich Sebastian in die Quelle, checkt dann den Niva durch und später pflegen wir unsere neu erworbenen sozialen Kontakte. | ||
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+ | 06quell | ||
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+ | Mittwoch 26.10.2016 | ||
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+ | Unter anderem dem schwer fahrbaren Sand geschuldet, wurde die Dünenpassage für heute gestrichen. Daher starten wir erst gegen halb zehn. Zu fahren ist heute wieder ein Rundkurs um Ksar Ghilane, diesmal 280km. | ||
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+ | Einschub: Die ganz ursprünglich geplante Streckenführung nach El Borma mußte aufgegeben werden. Ob es nun an Sicherheitsfragen oder anderen unerfüllten/ | ||
+ | |||
+ | Wir sind jedenfalls für heute nicht ganz böse über die fehlenden Dünen, zumal wir beim Frühstück erfahren haben, dass die G-Klasse seit gestern Morgen im Sand verschollen ist. Das letzte Signal vom Sicherheitssystem kam aus dem Ersten der zu fahrenden Dünengürtel. Ohne Signal weiß natürlich nun auch keiner, ob die Teilnehmer weitergefahren sind, oder feststecken, | ||
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+ | 06navhelp | ||
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+ | Wir befinden uns also auf dem Weg, größtenteils Holperstrecke, | ||
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+ | Und durch diese teilweise sehr stufigen, ausgetrockneten Queds muß nun der Niva gelenkt werden. Im Roadbook sind diese Senken, je nach Schwierigkeitsgrad, | ||
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+ | 06trock | ||
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+ | So geht es bis Kilometer 130, dort befindet sich der Exitpunkt und wir fahren auf der Ausstiegsstrecke zur Oase zurück. Unglaublich, | ||
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+ | 06npalm | ||
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+ | Angekommen im Camp, beanspruchen wir den Servicetruck, | ||
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+ | 06oskar | ||
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+ | ===Donnerstag 27.10.2016=== | ||
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+ | Der Schlaf im Zelt hat die Schmerzen nicht verschwinden lassen. Im Gegenteil, nun strahlen sie auch noch in den Oberschenkel aus. Wenn Sebastian schon freiwillig einen Arzt aufsucht, heißt das nichts Gutes…..aber leider ist der Medizinmann schon unterwegs. Ein paar uralte Schmerztabletten als Placebo habe ich für den Notfall zwar auch immer einstecken. Aber eben in der Waschtasche….finde den Fehler :o( | ||
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+ | Der verschollene Mercedes ist mittlerweile zwar gefunden, aber noch nicht geborgen. Das Team ist fahrunfähig wegen Schaden am Mitteldiff. Sie selber sind also glücklicherweise wohlauf. Das erklärt aber noch nicht das Ausbleiben des technischen Hilferufes. Die Antwort ist so simpel wie unglaublich…..eine unbemerkt durchgebrannte Sicherung hat das Gerät stillgelegt. Wir, die wir so sorglos ohne Not darüber nachdenken, meinen, man hätte ja bemerken müssen, dass da am Explona kein einziges Kontrolllämpchen blinzelt. Aber was, wenn man selber in so einer Situation ist? | ||
+ | |||
+ | Gut, zurück zur Challenge. Der geplante Streckenverlauf für heute hatte eigentlich wieder einen 180km langen Rundkurs um die Oase mit Ende wieder in Ksar Ghilane vorgesehen. Jörg ändert das und läßt das Roadbook im Camp Zmela enden…..also Zelt abbauen, alles ins Auto und ab durch die Dünen. Vier Stunden nach dem Start, also gegen 12:00Uhr, haben wir unsere Maximalzeit bis zum Exit schon um eine halbe Stunde überschritten. Es ist brennend heiß. Gefühlt haben wir uns bis dahin bereits 20 mal eingegraben, | ||
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+ | 07spurheck | ||
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+ | Da es sich nicht wirklich etwas nimmt, ob wir nun vor- oder zurückfahren, | ||
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+ | 07Drot | ||
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+ | Rüdiger , der KTM-Fahrer sitzt schon ein Weilchen im Schatten der zugemüllten Hütte. Er hat den Hilfebutton gedrückt und wartet nun auf den Orgawagen. Wir haben unseren halben Hausrat mit und so können wir uns die Wartezeit wenigstens mit frisch gebrühtem Kaffee erleichtern. | ||
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+ | Einschub: | ||
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+ | Einschub2: | ||
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+ | Wo waren wir stehengeblieben? | ||
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+ | So machen wir es dann auch, wir erfragen uns noch den Name des Hotels und fahren dann vorsichtig auf ewiger Piste um den Parc Jebil herum und auf die Touristenstrecke Richtung Douz. Während wir am Zaun des Parc entlangfahren, | ||
+ | |||
+ | 07duenah | ||
+ | |||
+ | Am Nachmittag kommen wir in Douz an, unterwegs suchen wir noch die empfohlene Werkstatt auf, um einen Termin für den nächste Morgen festzumachen. Da keiner weiß, wie lange die Reparatur dauern wird und wir den Wagen keinesfalls allein lassen wollen, erscheint uns das als der beste Weg. Das Hotel „OFFRA“ ist nach einigem Nachfragen auch endlich gefunden. Die vielen verlassenen Hotels im Touristenviertel machen traurig, das Land ist doch sehr auf den Tourismus angewiesen. | ||
+ | |||
+ | Wir buchen ein Zimmer in dem recht neuen Hotel. Nach Pool ist uns nicht zumute, so schauen wir auf dem Hotelparkplatz bei dem Buggyteam vorbei. Sie waren schon vor uns in Douz und warten nun auf ein Austauschgetriebe, | ||
+ | |||
+ | 07Dnpp | ||
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+ | ===Freitag 28.10.2016=== | ||
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+ | Während sich der gesamte Rallyetroß heute auf die 400km von Camp Zmela nach Douz macht, steht Sebastian pünktlich 8:00Uhr vor der Werkstatt, die dafür sorgen soll, dass wir nicht hier schon die Rallye abbrechen müßen. Ich bleibe im Hotel und nutze ausgiebig das Wifi. Am späten Vormittag trudeln die ersten Orgafahrzeuge ein und kurz darauf kommt auch Sebastian aus der Stadt. Tief enttäuscht berichtet er von einer Hammer-und-Meißel-Orgie und No-Problem-Mentalität in der runtergekommenen und völlig zugemüllten Werkstatt. Preisgeschacher mit Hinweis auf den arbeitsfreien Freitag. Der Mann mit der Presse, der angeblich nun doch nicht da ist und erst wieder mit dem nächsthöheren Gebot auftaucht. Unorthodoxe Arbeitsmethoden werden auch bei uns zu Hause in der Garage praktiziert, | ||
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+ | 07Dsbs | ||
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+ | ===Samstag 29.10.2016=== | ||
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+ | Heut ist Ruhetag, Zeit zum Ausschlafen, | ||
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+ | 07Dn 07Dmartin | ||
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+ | 07reiter | ||
+ | |||
+ | Pünktlich mit Erreichen der ersten Dünen versteckt sich die Sonne hinter dunklen Wolken und ein kühler Wind zieht auf. Na prima. Trotzdem knipsen wir aus allen Perspektiven, | ||
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+ | Zurück am Hotel treffen nach und nach die anderen Teilnehmer ein, manche haben viel zu erzählen und am Abend findet am Pool die Verabschiedung der holländischen Touristentruppe und die Siegerehrung der Powerweekteilnehmer statt. Alle bekommen einen Pokal und lauten Applaus. Die Rallyequeen beendet hier ihr Abenteuer und der schnelle Tatra wird wieder aufgeladen, um seinen Weg nach Südamerika zur Dakar aufzunehmen. Wie lange die anderen in der Nähe der Bar durchhalten wissen wir nicht, uns ruft jedenfalls zeitig das gemütliche Bett. | ||
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+ | ===Sonntag 30.10.2016=== | ||
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+ | Wir sind also wieder im Rennen. | ||
+ | Insgesamt sind heute 320km zu fahren. Die ersten 50km auf Asphalt führen durch Städtchen, Dörfer und kleine Palmenplantagen. Wir kommen nur langsam voran, teilweise ist die Geschwindigkeit durch das Roadbook auf 30km/h beschränkt. Wie meinte Jörg: „…wenn wir schon durch ihre Vorgärten fahren….“ | ||
+ | |||
+ | 40% Sand erwarten uns an diesem Tag, der Dünendurchstieg durch die berüchtigten weißen Dünen von El Faouar erweist sich dabei als sehr anspruchsvoll. Unglaublich, | ||
+ | |||
+ | So fahren wir uns also ordentlich fest. Richtig ordentlich. Es geht nicht vorwärts, nicht zurück….immer nur weiter nach unten. Die Frage, warum der Sand hier eigentlich so weiß ist, wird uninteressant. Ein paar Dünen hinter uns, hat sich der BMW-Fahrer, nun auch in Wertung, ebenfalls an die Arbeit gemacht, seine Maschine auszugraben. Wir sehen ihn zwar nicht, aber sein erfahrener Motorradbegleiter von der Orga berichtet uns von seinen Versuchen. Einschreiten will er noch nicht, der BMW-Fahrer hat Ehrgeiz und möchte es ohne Hilfe versuchen. So steht Eddie nun wie ein Leuchtturm auf der hohen Düne zwischen eingegrabenem Motorrad und eingegrabenem Niva und spart nicht mit wertvollen mündlichen Tipps. Hilft er uns tätlich, gilt das als Orgahilfe und gibt Strafzeiten. | ||
+ | 08Dwn | ||
+ | |||
+ | Bestimmt eine halbe Stunde brauchen wir, um uns aus diesem einen Loch zu befreien. Vorher mußte allerdings schon die weitere Spur feststehen, sonst gab es keine Chance das nächste Dünental zu schaffen. Kurz vorm Verzweifeln funktionieren Sebastians Sinne offensichtlich am besten und so schafften wir es tatsächlich ohne die Hilfe vom Bergetruck durch diesen harten Abschnitt. Der kam uns ein paar hundert Meter weiter mit dem Motorradfahrer auf der Pritsche entgegen. Die KTM zeigte keine Leistung mehr. Später wurde wohl eine vom Sand klemmende Drosselklappe als Übeltäter ausgemacht und er konnte wenigstens auf Asphalt ins Ziel fahren. | ||
+ | |||
+ | 08Dwn2 | ||
+ | |||
+ | Der Rest der Dünen war zwar langsam, aber einigermaßen gut zu schaffen. Einen ungewollten Höhepunkt gab es dann noch in der Ebene, als ein kleines Stück eines trockengefallenen Salzsees durchfahren werden mußte. Wir konnten zwar gut die Spuren der Vorausgefahrenen erkennen. Da es sich in den Spuren aber schlechter als gehofft fahren ließ, dachten wir, es sei eine gute Idee direkt daneben eine neue Spur einzufahren. Doch der feuchte, irgendwie unbeschreibliche Boden schluckte jede Vorwärtsbewegung in kurzer Zeit. Schon in den unteren Gängen fahrend, wechselten wir hektisch wieder in die Spurrinnen ….doch ausgerechnet da war die Spur tief eingegraben. (Wie wir später erfuhren, hat sich dort der MAN-Kat auch recht gequält) und bremste uns zusätzlich ab. So versuchten wir mit einem ständigen Wechsel zwischen eigener und der vorgegebenen Spur irgendwie den Niva auf Schwung zu bringen, ohne dass uns der Vortrieb ganz verloren ging. Die Vorstellung, | ||
+ | |||
+ | 08brunn | ||
+ | |||
+ | Ansonsten fuhren wir wieder jeden geforderten GPS-Punkt an, das kostete Zeit. Und obwohl wir wieder erst 2 Stunden nach Timeout am Exit ankamen, waren wir zufrieden mit uns und dem Niva. Hatten wir doch, obwohl ein Ohr immer an der Hinterachse, | ||
+ | |||
+ | Wir leisteten uns noch einen Abstecher zum verfallenen Fort und fuhren dann erst zum Camp. Dort bekamen wir wieder die Roadbücher für den nächsten Tag. Schon bemerkenswert, | ||
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+ | 08zeitn | ||
+ | |||
+ | Bei einer kurzen Stipvisite durch das Camp El Biben freuten wir uns ersteinmal über den recht aufgeräumten Zustand dieses Oasenteiles. Der überall vorhandene Wartungsstau ließ sich zwar auch hier nicht ganz verbergen, doch wenn wenigstens bei zwei von vier Duschen die Armatur das Aufdrehen überlebt und dann auch noch ein paar Tropfen Wasser aus dem Duschkopf rinnen….was will man nach so einem Tag eigentlich mehr? | ||
+ | |||
+ | Einschub: | ||
+ | |||
+ | 08dusch | ||
+ | |||
+ | Dann suchen wir wie jeden Abend im Camp, die beiden Tunesier auf, die für die Vorhaltung und Ausgabe unseres Kraftstoffes sorgen. Das ist jedes Mal das Selbe und jedes Mal wieder sehenswert: | ||
+ | |||
+ | Auf dem Laster oder in langer Reihe auf dem Boden, stehen unzählige Kanister jeder Bauart, Farbe und jeden Alters. Nachdem ca. 5mal die Frage nach dem gewünschten Sprit mit „Sans Plomb“ beantwortet wird, kann es doch noch nicht losgehen. Jetzt muß geklärt werden, wieviel Liter benötigt oder gewünscht sind, um den richtigen Kanister auszuwählen. So, nun geht es aber los. Die Zapfsäule, also das Dreibein mit in ca.1,30m Höhe befestigtem Gefäß wird herbeigeholt. Der Gefäßboden ist mit einem durchsichtigen Schlauch zum Befüllen des Wagens ausgestattet. Das Gefäß selber mit einem Tuch, das als Sieb fungiert ausgekleidet. Sprit oben rein, durch den Schlauch mit Hahn in den Tank. Das ganze Prozedere gerät etwas ins Stocken, wenn die gewünschte Menge Benzin etwas krumm ist, also zum Beispiel 35 Liter. Dann wir um-und hin-und hergefüllt, | ||
+ | |||
+ | So sind wir startklar für´s nächste Abenteuer und können beruhigt das obligatorische Abendradler genießen. Zu Bett gehen wir heute nicht im eigenen Zelt, wir haben unsere Schlafsäcke in eines der vielen Berberzelte geschmissen. Jeweils vier Holzliegen pro Zelt, sogar frische Bettwäsche liegt bereit. Dauert auch nicht lange, bis sich die Nase an den muffigen Geruch gewöhnt hat. Der Schlaf ist sehr erholsam. | ||
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+ | 08tank | ||
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+ | ===Montag | ||
+ | 7:00Uhr Frühstück. Auch hier gibt es diese leckeren frischen Fladenbrote…..nur das Brot, ein Stückchen Butter und ich….himmlisch! | ||
+ | |||
+ | Genug geschwärmt, | ||
+ | |||
+ | Am Start vor´m Runterzählen meint Jörg, er hätte in der vergangenen Nacht den Lada am See gesehen.…na danke, das setzt uns unter Druck. Das Explonateam wünscht uns beim alltäglichen Check alles Gute und Piotr malt mir kleine Botschaften und Aufmunterungen ins Roadbook…..das Gefühl, dass diese Etappe etwas Besonderes und vor allem Schwieriges wird, macht sich breit. | ||
+ | |||
+ | 09temb | ||
+ | 09Joe | ||
+ | |||
+ | Wir starten als Letzte, das Fahrerfeld für diesen Tag ist stark dezimiert. Außer dem schnellen Quad und dem flinken roten Side-by-side ist auch noch der KTM-Fahrer am Start. Er war im Urlaub schon mal am See, allerdings in einer 2-Tagesetappe. Außerdem startet noch der MAN-Kat und als einziges weiteres Auto der Toyota des slowenischen Teams. 8:05Uhr, es geht los, die anderen Fahrzeuge verschwinden schnell und wir rollen den mittlerweile schon bekannten Weg, in der für uns schnellstmöglichen Gangart entlang. Wir merken, wir sind angespannt. Einerseits möchten wir gerne die Marathonetappe komplett fahren, andererseits wissen wir überhaupt nicht, was uns erwartet. Die letzten Tage haben uns gezeigt, dass wir nicht einfach sorglos drauflosfahren können, andererseits mit bedachter Fahrweise mehr schaffen, als gedacht. Mittlerweile haben wir zwar unnötigen Ballast „entsorgt“ und in der Oase stehenlassen, | ||
+ | |||
+ | Um uns nicht selbst zu sehr runterzuziehen, | ||
+ | |||
+ | Die Fahrt läuft gut, unsere Stimmung steigt merklich und wir können es kaum glauben, das Exit eine dreiviertel Stunde vor Timeout zu erreichen. | ||
+ | |||
+ | Einschub: | ||
+ | |||
+ | Am Exit steht nur noch das slowenische Team, die anderen Vier sind schon auf dem Weg zum See. Unsere Hoffnung, mit dem sympatischen Pärchen die restliche Etappe zu fahren, zerschlägt sich auf unsere Frage hin. Die Beiden steigen hier aus dem Rennen aus und fahren zurück. Wir schauen uns nervös an….jetzt ist der Moment der Wahrheit gekommen. Sebastian steigt um den Niva, vielleicht findet sich ja doch noch etwas, das uns am Weiterfahren hindert und uns somit die Entscheidung abnimmt. Der Lada enthält sich der Stimme, ich bin für Weiterfahren und Sebastians will es offenbar doch mehr als er zugeben will. Das Checkpointteam erledigt durch euphorisches Zureden den Rest. Nach stillem Blickkontakt endlich ein gemurmeltes „Na los….“ | ||
+ | |||
+ | 09duj | ||
+ | |||
+ | Wir machen uns auf den Weg, Stille begleitet die ersten Kilometer in die Hoppeldünen. Gerade als sich so etwas ähnliches wie Zuversicht im Auto breitmacht, kommt uns der MAN entgegen…..Getriebeschaden, | ||
+ | |||
+ | 09sbs 09sab | ||
+ | |||
+ | Es läßt sich ganz gut fahren, die Dünen sind noch nicht hoch, wir fahren noch in der Ebene. Das ändert sich schlagartig, | ||
+ | |||
+ | 09nlinks | ||
+ | |||
+ | Mittlerweile hat der Magirus aufgeschlossen und kriecht geduldig hinter uns her. Später wird Karsten, der Fahrer, das anders nennen….er treibt uns vor sich her. Na super…. Entspannung geht anders. Trotzdem geht es in die richtige Richtung vorwärts. Wir graben uns oft ein, müssen wieder Weg suchen. Unsere Billigschaufeln haben schon lange den Geist aufgegeben und die geplante Obsoleszenz viel zu zeitig erreicht. Wir borgen uns eine Schaufel vom Berger. Die Spuren werden immer magerer, hier kommen nicht mehr viele Touristen entlang. Der Sand ist stellenweise sehr weich und tief, doch Sebastian findet meistens doch noch einen fahrbaren Weg. Unser Zeitgefühl verläßt uns und wir achten auch kaum noch auf die GPS-Punkte, die grobe Route ist klar und fordert uns alles ab. | ||
+ | |||
+ | Im Kessel eines jeden Sandbeckens versuchen wir kurz Luft zu holen. Das fällt schwer angesichts des nächsten, sich immer höher auftürmenden Sandberges. Der Berger fährt mittlerweile im Kreis um uns herum ;o) Oft suchen wir zusammen einen für uns funktionierenden Weg nach oben. Manchmal müssen wir weiter ausholen, um die Steigung in mehreren kleineren Stufe zu erklimmen. | ||
+ | |||
+ | | ||
+ | |||
+ | Es wird immer schwieriger und Sebastian würde am liebsten aufhören. Einfach nicht mehr weiterfahren, | ||
+ | |||
+ | Einschub: Das können die beiden mit am Besten….motivieren, | ||
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+ | Dabei zeigen sich die beiden geduldig in jeder Hinsicht. Kein Drängeln, kein unnötiges Eingreifen, sie lassen uns unseren Rhythmus….ja, | ||
+ | |||
+ | 09bun 09nbo | ||
+ | Dort wartet in einer Ebene der völlig erschöpfte Motorradfahrer. Zwischendurch waren wir mal auf ihn aufgelaufen, | ||
+ | |||
+ | | ||
+ | |||
+ | Oben angekommen sagte er wieder was von „sind gleich da“ und „jetzt wird´s leichter“ und wir wollten das gerne glauben. Aber er hatte wahrscheinlich den übernächsten Dünengürtel gemeint, denn dieser hier war mit Sicherheit der Schwerste von allen bisherigen. Lang zog sich die Auffahrt im weichen Sand nach oben, mündete in einem Trichter, um danach weiter bergauf zu führen…..keine Chance. Wir überlegten alle hin und her, aber eine andere Möglichkeit hochzukommen bot sich einfach nicht, ohne einen riesigen Umweg in Kauf zu nehmen. Darauf hatte niemand mehr Lust, der Tag war bis hierher schon sehr lang und anstrengend gewesen. Wir einigten uns darauf, dass Karsten uns nochmal zieht. Klingt recht einfach, ist es ja normalerweise auch. Problem war nun, dass das Bergefahrzeug schon oben hinter dem Dünenkamm stand. Das Windenseil ist zwar lang, aber in dem speziellen Fall dann doch zu kurz. Ok, bedeutet, der Magirus muß wieder zumindest eine Etage weiter runter um uns ziehen zu können. Er fuhr zwei Stufen nach unten, dort landete er allerdings in dem Weichsandtrichter, | ||
+ | |||
+ | 09nfahrt | ||
+ | |||
+ | So weit, so garnicht gut. Der Windenschalter war nämlich in der Verweigerungsposition festgesandet. Prinzipiell kein großes Problem, nur eben ziemliche Frickelei. Mittlerweile war es doch dunkel geworden, | ||
+ | |||
+ | Ohne weitere Vorkommnisse, | ||
+ | |||
+ | Fahrzeug an Fahrzeug drängte sich um das Wasser, dessen Quelle man im ersten Moment gar nicht entdecken konnte. Es war laut, alle richteten sich für die Nacht ein, aus allen Richtungen kamen noch Autos zum See gefahren. Eine Gruppe ließ sich lautstark von ihren tunesischen Führern die Großraumzelte aufbauen. Krönung war jedoch der Italiener, der seinem LED-Lichtbalken die halbe Nacht zur Show spazierenfuhr und uns die Discokugel machte. Aber naja, wir waren endlich hier. Und wenn man es nüchtern betrachtet, sind wir ja auch ein Teil dieses ganzen Theaters. Wir schalteten auf Durchgang und freuten uns über die Tatsache, dass der Niva tatsächlich am „verlorenen See“ angekommen war und wir zwei wirklich tolle Menschen etwas näher kennenlernen durften. Auch nahmen wir ehrfürchtig zur Kenntnis, dass das Quad und das Side-by-side nur 4 Stunden bis zum See gebraucht haben….wir 10! | ||
+ | |||
+ | 09seeschild | ||
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+ | Sebastian stieg mit Bernd in die Quelle, das Wasser ist so heiß, dass man im ersten Moment unwillkürlich den Fuß wieder heraus nimmt . Ich beschränkte mich auf Hosenbeine hoch und Waten, denn der aufgekommene Wind ist garstig kalt und treibt viel Sand mit sich. Die Männer lassen sich vom harten Strahl aus dem Rohr verdienterweise massieren, genießen die Wärme und quälen sich erst an Land, als das Wasser ihren Körper fast verdoppelt hat ;o) | ||
+ | |||
+ | Jetzt meldete sich auch der Magen mit lautem Knurren, glücklicherweise mußten wir nicht an die Notration, sondern wurden durch Rainer und Sabine mit lecker Bohnensuppe versorgt. Das Abendessen gipfelte dann im Anschnitt des Marzipanstollens. Wir lauschten amüsiert dem ehemals in Deutschland studierendenTunesier, | ||
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+ | Verstärkt wurde dieser Eindruck noch, als beim nächtlichen Dünengang im Schein der Stirnlampe fünf große dunkle Gestalten vor sich hin raschelten. Schlagartig fielen mir sämtliche Horrorgestalten aus jedem bisher gesehenen Film ein….schließlich ist heute der 31.10…..in der restlichen Welt Helloween. Die Gestalten entpuppen sich schnell | ||
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+ | Nachts weckt mich ein aufdringlich lautes Schmatzen und Rülpsen. | ||
+ | |||
+ | Sebastian wird es zu bunt, er steht auf und wirft den Karton weiter von der Hütte weg. Scheinbar zu dicht an den Container mit dem nun nicht mehr schlafenden Quadfahrer. Sabri hat schnell die Faxen dicke und treibt mit energischen „Haschhasch“-Rufen die Esel durchs Camp. Das war lauter als die Esel es schafften ;o) Den Rest der Nacht schliefen wir erstaunlich gut, der pfeifende Wind war nicht ganz unschuldig daran. | ||
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+ | 09seea | ||
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+ | ===Dienstag 01.11.2016=== | ||
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+ | Der erste Morgen im November ist wie man sich ihn vorstellt….kalt und klamm. Zum Glück sind wir noch in der Wüste und müssen nicht lange warten, bis es wieder warm wird. Wir frühstücken gemütlich, schauen uns noch an, wie das Quellwasser die umliegende Landschaft formt. Das Wasser sucht sich immer neue Wege durch den Sand, bis es irgendwo dann doch versickert. Bis dahin aber entstehen viele kleine, klare Seen, die alle nicht viel tiefer als vielleicht achtzig Zentimeter sind. Reichlich Buschwerk und Schilf wächst an den Ufern, aber man sieht anhand der verdorrten Vegetation auch, wie schnell veränderlich die Position des Wassers ist. Um acht starten wir in die heutige Etappe. Über 150km soll es etwas weiter östlich unserer gestrigen Route wieder zum Parc Jebil, und von dort aus noch einmal durch die Dünen zurück nach El Biben gehen. | ||
+ | |||
+ | Unsere Hinterachse ist erwartungsgemäß wieder krumm. Wir beschließen kein unnötiges Risiko einzugehen und im Troß mit dem Orgafahrzeug und dem lustigen Tunesier zu fahren. Er hat den Chief of racetruck security mit an Bord….was soll also schiefgehen? | ||
+ | |||
+ | 10steilw | ||
+ | |||
+ | Rainer fährt vorweg und sucht eine für alle günstige Spur. Das macht er auch richtig gut. Die Anstiege sind nicht so steil wie gestern, wir fahren ja in die entgegengesetzte Richtung. Dafür werden die Abfahrten länger, aber stellen kein Problem dar. Schlimmer ist für uns, dass wir die Dünen nun immer von der „harten“ Seite anfahren müssen. So arbeiten wir uns langsam voran, der Berger immer in Sichtweite…..nanu, | ||
+ | |||
+ | 10pan | ||
+ | |||
+ | Gegen 10:00Uhr bleibt unsere Gruppe auch abrupt in einer der breiten Senken stehen und begutachtet den leckenden Kühlwasserschlauch des Tunesiers. Der verfällt aber nicht in Panik, denn er hat alles mit, was man für so eine Reperatur im Felde braucht. Wir staunen über die penible Ordnung in seinen Werkzeugkisten. Alle helfen mit ihren Möglichkeiten und so dauert es nicht lange und der Schaden ist behoben. Gleichzeitig schiebt sich der Magirus über die hinter uns liegende hohe Düne. Sie konnten sich allein aus der Patsche helfen. | ||
+ | |||
+ | So kann es nun weitergehen. Zirka eine Stunde später bleibt der LKW wieder zurück. Mit lautem Knall hat sich die rechte obere Blattfeder verabschiedet und ist gebrochen. Hm. Was nun? Wir erleben wieder ein recht gelassenes Bergeteam. Mit einem Stück Hartholz und einem breiten Spanngurt wird das Federpaket notdürftig „geschient“. Da dies wirklich nur ein Notbehelf ist und die Strecke noch eine ganze Weile durch die Dünen führt, beschließen die Berger abzukürzen und geradewegs zum Nationalpark auf die Piste zu fahren. Dort wollen sie den Motorradfahrer, | ||
+ | |||
+ | | ||
+ | |||
+ | Nur fährt er die Dünen meist schräg an, was bei uns zum häufigen Aufsitzen führt, da wir ja durch die Hinterachse gehandicapt, | ||
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+ | Irgendwann haben wir es dann doch geschafft und lassen die Dünen hinter uns. Kurz vorm vereinbarten Treffpunkt mit der Orga denkt sich unser Niva noch ein neues Geräusch aus. Wir haben die Helme auf und versuchen es so gut es geht zu ignorieren, doch das funktioniert leider nicht auf Dauer. Sebastian macht einen gebrochenen Bolzen des hinteren Längslenkers als Spielverderber aus. Vorsichtig kriechen wir die endlosen 15km bis zum Park hinter den anderen her. Wir einigen uns im Auto schon darauf, dass die Orga nicht auf uns warten muß und wir alleine den altbekannten Weg ums Antilopengehege zur Oase fahren. Schließlich wird es bald wieder dunkel und wir müssen ja niemanden länger als nötig für uns beanspruchen. | ||
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+ | Großes Hallo am Exit, wir sollen ruhig schon losfahren, da wir so langsam sind, wird uns die Orga eh schnell einholen. Zuvor aber suchen wir noch nach einer Möglichkeit, | ||
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+ | Halb acht, gerade rechtzeitig zum Abendessen erreichen wir die Oase, und werden mit großem Applaus im Speisesaal empfangen. Das ist ein schönes Gefühl…..zwar mit etwas Hilfe, aber wir haben es tatsächlich geschafft und waren am See-als einzigstes Auto. Wir können es noch gar nicht recht fassen, erst jetzt durch die vielen Fragen der anderen wird uns bewußt, wie hart die beiden Tage waren. Und ich bin mächtig stolz auf Sebastian und den Niva….und letztlich auch auf mich ;o) Aber noch ist der Abend nicht vorbei und wollen wir morgen wieder mitfahren, müßen wir noch die beiden Männer vom technischen Service aktivieren und animieren, uns unsere Hinterachse zu richten. Im Schein der Lampen und bei einem kühlen Radler gingen sie ans Werk. | ||
+ | |||
+ | 10eb 10achs | ||
+ | |||
+ | Und das ging so: Vom MAN borgten sie sich die Abschleppstange und gruben sie bündig zur Oberfläche im Sand ein. Sebastian sollte nun den Niva mit den Hinterrädern auf die Stange manövrieren. Dann wurde die Hinterachse neben ihrem Knick durch kräftige Spanngurte mit der Abschleppstange verbunden. Das sie jeweils 50m lang waren erschwerte das Einfädeln etwas, tat aber eigentlich nix zur Sache. Ein Brett unter die Hinterachse, | ||
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+ | Der restliche Abend klang nach dem Tanken bei angenehmer Plauderei aus. Morgen verabschieden wir uns von der Oase und leider auch von den Dünen….. | ||
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+ | ===Mittwoch 02.11.2016=== | ||
+ | |||
+ | Obwohl der Start heute erst um neun ist, können wir doch nicht ausschlafen, | ||
+ | |||
+ | Wir beginnen die Fahrt wieder an der uns nun schon bekannten Trasse in brennender Sonne. | ||
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+ | 11sabusbs | ||
+ | |||
+ | 11Wstart | ||
+ | |||
+ | Wir sind heute 6 Teilnehmer die in Wertung fahren. Zum Quad und Side-by-side gesellen sich außer uns heute wieder die beiden modifizierten Autos. Die gewertete Strecke führt nur über Pisten und ist 195km lang. Eigentlich nicht zu viel und auch nicht so viele gefährlichen Stellen wie ein paar Tage zuvor. Gerade Piste, Hügel, Senken, ab und an ein Qued, manchmal auch so breit, dass die Piste ihren Verlauf innerhalb des Queds hat. Nichts Spektakuläres, | ||
+ | |||
+ | 11stein | ||
+ | |||
+ | Auf ungefähr der Hälfte der Strecke zwang uns dann ein bekanntes Geräusch zum Anhalten. Unser Provisorium aus Baustahl hatte lange gehalten, jetzt gab es den Geist auf. Aber das Problem wurde nicht übermächtig, | ||
+ | 11Qgroß | ||
+ | |||
+ | Wenn auch mit nicht allzugroßem Abstand, so waren wir doch wieder die Letzten im Ziel, was unserre guten Laune aber keinen Abbruch tat. Alles in allem war das ein recht unaufgeregter Fahrtag, wahrscheinlich sind wir aber auch nur von den aktionsreichen Vortagen verwöhnt. | ||
+ | |||
+ | Abends bummelten wir noch ein wenig durch die Stadt und verabschiedeten uns von Douz. | ||
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+ | 11Dktm | ||
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+ | 11Dsprit | ||
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+ | ===Donnerstag | ||
+ | |||
+ | Der letzte Tag in Wertung, was für ein Jammer. Die vergangenen Tage waren ruckzuck vorbei. Um neun ist wieder Start, aber erst in 67km Entfernung, nähe Kebili. Bis dorthin geht es über Asphalt durch Dörfer, Städte und über den El Jerid Salzsee. Wir sind pünktlich mit den anderen 7 Teams am Start. | ||
+ | |||
+ | 12start | ||
+ | |||
+ | 12DuJue | ||
+ | |||
+ | Die Wertungsetappe umfasst nur ca. 100km. Dafür gibt es wieder viele Auswaschungen, | ||
+ | |||
+ | Es ist erstaunlich….wir haben einen richtig guten Lauf. Sebastian fährt wie der Henker, verlässt sich voll auf meine Navigation und die passt auch noch hundertprozentig. Die Roadbookbilder folgen einander dicht auf dicht, oftmals sind nur 10-20m zwischen den einzelnen Anweisungen. Da auch keine GPS-Punkte anzufahren sind, geben wir uns völlig dem Rausch hin und meistern, unserer Meinung nach großartig, diese letzte Etappe. Nach der wilden Fahrt durch den Zielbogen merken wir erst, dass wir keinen Schluck Wasser getrunken haben, so hat uns die Etappe in Atem gehalten. | ||
+ | |||
+ | 12ziel | ||
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+ | Wir jubeln noch den nach uns kommenden Fahrern zu und freuen uns mit allen über diesen schönen Moment. Doch lange Zeit für Luftsprünge bleibt nicht, denn es stehen noch 360km Überführung ins Hotel nach Hammamet an. Die anderen fahren schon los, wir wollen noch nicht so richtig, denn irgendwie ist die Rallye ja dann zu Ende. Sebastian holt sich von Martin unseren restlichen Sprit, den wir der Platznot wegen haben von ihm transportieren lassen. | ||
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+ | 12boot | ||
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+ | Nachdem wir noch kurz Gesellschaft von Lolek und Bolek bekommen, sie haben uns von der Strasse aus erspäht (oder doch über´s Explona verfolgt? ;o), brechen wir wieder auf um möglichst noch bei Tageslicht im Hotel anzukommen. Der Plan gelingt, wir erreichen das „LeSultan“ am späten Nachmittag. Sehr viel Hotel und wenig Parkplatz, ist der erste Gedanke. Das Ambiente ist gehoben, unsicher latschen wir in Schlappen voll Sand durchs Voyer. Wir bekommen trotzdem ein freundliches Lächeln von der Rezeption und gehen fix auf unser Zimmer. Dort legen wir nur schnell unsere Taschen ab und ohne uns lang aufzuhalten geht es wieder runter um zu schauen, ob man an´s Meer gelangt. Viel Hoffnung haben wir nicht, zu dominant protzt der Pool. Zum Glück laufen wir noch ein Stück weiter und tatsächlich….im Zaun ist ein Durchstieg und der führt über einige Stufen und Steine direkt in eine kleine Bucht. Welch Glück, und ganz ohne Roadbook gefunden ;o) Nun wird´s hektisch, denn die Sonne neigt sich schon sehr dem Horizont zu und wir wollen unbedingt ins Wasser. Sportlich nehmen wir die Stufen zum Zimmer, ziehen die Badesachen an und schnappen uns Handtuch und Kamera. Aber halt, da ist ja auch noch meine Schiene. Nach sehr kurzem Überlegen befreiten wir meinen Arm von dem dreckigen Ding. Montag beim Arzt wäre ich sowieso in Erklärungsnot geraten, wie ich beim Strandurlaub das Teil so schmutzig bekommen habe. | ||
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+ | 12ltank | ||
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+ | Gerade noch rechtzeitig zum schönsten | ||
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+ | Etwas kritisch wird dann der Rückweg durch das Hotel, denn ich habe ein trockenes Oberteil vergessen und Badesachen, womöglich nasse, sind nur am Pool gern gesehen. Doch unbemerkt gelangen wir wieder auf unser Zimmer und schmeißen uns so sehr in Schale wie es für unsere Verhältnisse geht. Also Schlabberhose, | ||
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+ | 12gewue | ||
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+ | Nun ging es zum gemütlichen Teil des Abends über, es wurde an jeder Ecke geplaudert und die Stimmung war…..irgendwo zwischen gelöst und sentimental. Leider fehlten Heiko und Oskar, sie brachten den gesamten Abend auf dem Parkplatz damit zu, die Wasserpumpe der GAZelle in Ordnung zu bringen. Nicht als Letzte verschwinden wir gegen Mitternacht auf dem Zimmer. | ||
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+ | ===Freitag 04.11.2016=== | ||
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+ | Nach opulentem Frühstück bricht jeder für sich auf, um die letzten 74km bis zum Fährhafen LaGoulette hinter sich zu bringen. Das geht recht schnell und bald schon füllen wir wieder Kontrollkarten aus…..nur dieses Mal leider für die Ausreise aus diesem schönen Land. Händler streifen um unsere Gruppe, nach jeder Runde versuchen sie erneut ihre Datteln und Zigaretten an den Mann zu bringen. Ich gehe mit der Navigatorin vom befreundeten Team in eines der Souveniergeschäfte. Sie handelt so lange, bis der Tunesier sie nur noch loswerden will und am Ende froh ist, überhaupt etwas verdient zu haben. Sie borgt mir ein wenig Geld, weil ich auch noch etwas entdecke. Zum Glück kann ich ihr tragen helfen und als sie alles noch irgendwie im Auto verstaut haben, setzt sich unser Rallyetrupp auch endlich wieder in Bewegung. | ||
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+ | 13nhaf | ||
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+ | Die weiteren Abfertigungen sind etwas zäh, aber es geht voran. Recht intensiv werden vor allem die Händler auf Herz und Nieren und illegale Flüchtlinge gecheckt. Tut einem schon leid, wenn sie ihre Transporter komplett entleeren müssen. Gute Laune hat dort kaum jemand. | ||
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+ | Unser Niva ist wohl augenscheinlich zum Menschenschmuggel wenig geeignet und so bleibt uns das Ausladen erspart. Der Zöllner möchte lediglich einen Blick in´s Portemonaise werfen, um zu sehen ob wir wirklich pleite sind und keine Dinar ausführen. Das bischen tunesisches Bargeld was wir noch haben scheint ihm unbedenklich und wir nehmen es für die Sammler zu Hause mit. Hier und da entwickeln sich Gespräche mit anderen Reisenden, so zum Beispiel mit einem in Holland lebendem Libyer, mit dem wir über Gott, Gaddafi und die Welt quatschen. Zu Hause buche ich einen Sprachkurs, das steht fest ;o) Nachdem wir endlich auf´s Schiff auffahren können, verlegt sich die Warterei wieder auf´s Deck. Von hier oben gibt es immer etwas zu sehen, so beobachten wir wieder den Chefeinweiser, | ||
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+ | 13abfhaf | ||
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+ | 15:45Uhr legen wir endlich ab, schnell verlassen wir den Hafen und Tunis bleibt im Dunst zurück. Sebastian zieht sich recht schnell für ein Nickerchen zurück. Ich bin nicht die Einzige die irgendwie ziellos über Deck streift und die Stimmung wird leicht nachdenklich. Wenn man so über das Wasser blickt und plötzlich viel Platz für Gedanken ist….kurz benutze ich das Taschentuch und bin dankbar, in dem Teil der Welt geboren zu sein, der solche Erlebnisse an der Seite so vieler toller Menschen möglich macht. | ||
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+ | 13moew | ||
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+ | Später nach dem Abendbrot sitzen wir noch ein wenig draußen bei den Anderen. So richtig lustig und ausgelassen will es nicht werden und auch der tunesische Schlagersänger in der Disco ist schwer zu ertragen. Eigentlich hatte ich mir den Abend auf der Fähre etwas anders vorgestellt, | ||
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+ | ===Samstag 05.11.2016=== | ||
+ | Am nächsten Morgen beim Frühstück haben die meisten schon den Heimweg vor Augen. Ich versuche noch, wie früher im Ferienlager ein paar Telofonnummern und Mailadressen abzuspeichern. Angeblich ist dafür dann im Hafen bei der Ankunft keine Zeit mehr. Gegen 10:00Uhr haben wir einen letzten gemeinsamen Termin, das Abschlußfoto auf dem Hubschrauberdeck. Das droht ins Wasser zu fallen, denn mittlerweile hat sich auch das Urlaubswetter verabschiedet und Regen geschickt. Etwas unklug, die Flipflops stur anzubehalten, | ||
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+ | Gegen 13:45Uhr legen wir in Genua an, bei Nässe und 12°C. Unten im Autodeck beim Schuhe anziehen überlege ich kurz, wie das mit dem Schleife binden gleich nochmal funktioniert. Obwohl ich froh bin, in trockene Latschen schlüpfen zu können, fühlt sich das sehr unwirklich an. | ||
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+ | Der Rest ist leider schnell erzählt. Die Abfertigung geht tatsächlich sehr fix vonstatten. Obwohl ich´s vorher nicht glauben wollte, stieben im Hafen alle Fahrzeuge abrupt auseinander, | ||
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+ | ===Sonntag 06.11.2016=== | ||
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+ | Nach erholsamer Nacht freue ich mich beim zeitigen Frühstück auf die ersten Vollkornbrötchen seit Langem. Harissa und Oliven suche ich allerdings vergeblich, was Sebastian wiederum nicht stört. Wir tanken noch sehr günstig in der Innenstadt und spulen dann die restlichen Kilometer bis nach Hause im Regen ab. Die Ankunft ist hart, es sind 4°C. | ||
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+ | Wir räumen das Nötigste aus dem Niva, klopfen ihm aufs´s Dach, schauen uns an und wissen in diesem Moment schon, was wir im kommenden Oktober machen werden…….. | ||
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+ | ===Sonntag 27.11.2016e=== | ||
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+ | Nun bin ich endlich fertig damit, die mühsam mit der geschienten Hand während der Rallye gekritzelten Wortgruppen in einigermaßen genießbaren Text umzuwandeln. Das fällt manchmal leicht, manchmal bleibt man aber auch mit den Gedanken zu sehr an Einzelheiten hängen. Manchmal kann man das Abenteuer auch nur schwer in Worte fassen; jeder, der zum ersten Mal etwas Vergleichbares erlebt, weiß was ich meine. Die Gefühle hängen fest, man möchte nur noch über dieses eine Thema reden, immer wieder die Bilder dazu anschauen und durchforstet fast täglich das Internet, ob es neue Videos zu sehen gibt. Der Sand ist immernoch allgegenwärtig, | ||
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+ | 15sua | ||
+ | Einschub und Ende: Apropos nächste Rallye…..jawohl, |
rallye/rallye-niva.txt · Zuletzt geändert: 2022/01/01 23:30 von nivaadmin